Ulm in Geographie,Kontinente,Europa,Staaten,Deutschland,Städte | lexolino.de

Ulm

Basisdaten:

Einwohnerzahl:: 120.925 (31. Dez. 2006)
Fläche: 118,69 km²
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Stadtkreis Ulm

Geographie:

Die Stadt liegt auf einer mittleren Höhe von 479 m ü. NN, das Stadtgebiet ist geographisch reich gegliedert und reicht von 459 m ü. NN am Donauufer bis 646 m ü. NN im Klingensteiner Wald. Das historische Stadtzentrum liegt cal 2 km unterhalb der Einmündung der Iller an der Mündung der Blau in die Donau.

Ulm liegt am südlichen Rand der Ulmer Alb und der Hochfläche des sogenannten "Hochsträß". Die durch kleinere oder größere Täler voneinander abgetrennten Erhebungen von Hochsträß und Alb umgeben im Westen, Norden und Osten das Stadtzentrum, im Süden wird dieses durch den Lauf der Donau begrenzt.

Das Stadtgebiet von Ulm erstreckt sich größtenteils nördlich der Donau, die für einige Kilometer die Landesgrenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern bildet. Im Westen, Norden und Osten greift das Stadtgebiet auf die Hochflächen des Hochsträß und auf die Hochflächen der Ulmer Alb aus. Der Teilort Böfingen schließt nordöstlich an das Stadtzentrum an, lediglich oberhalb der Mündung der Iller in die Donau greift das Stadtgebiet Ulms mit den Stadtteilen Wiblingen, Gögglingen, Donaustetten und Unterweiler auf die südwestlich von Donau und Iller gelegenen Flussauen und Schwemmterrassen der Donau und Iller aus.

Klima:

Die Statistik weist aus, dass in Ulm hinter Freiburg und München die Sonne mit 1698 Stunden am längsten scheint. Laut einer Studie ist Ulm "Deutschlands gesündeste Großstadt" und bietet seinen Bürgern die besten Lebensbedingungen.

Die Niederschlagsmenge liegt bei jährlich 745 mm, die Durchschnitts-Temperatur beträgt 8 °C, womit Ulm in der gemäßigten Klimazone liegt. Plötzliches Schmelzwetter kann innerhalb von einem halben Tag zu starken Überschwemmungen führen.

Stadtgliederung:

Das Stadtgebiet von Ulm ist in 18 Stadtteile eingeteilt.

Geschichte:

Die erste Erwähnung der Stadt unter dem Namen "Hulma" geht auf eine Urkunde König Ludwigs des Deutschen vom 22.07.854 zurück, welche mit der kleinen Ansiedlung um den Königshof jedoch noch keine Ähnlichkeit hatte. Damals liegen nur wenige Hütten und Höfe an den Ufern von Donau und Blau, die umwehrten Gebäude der Pfalz bieten Unterkunft für den Herrscher und seinen Hofstaat. Zur Versorgung der Pfalz dienen der Stadelhof und der Schwaighof.

Die von den Königen bei ihren Reisen durch das Reich benutzte Pfalz markiert jedoch nicht den Beginn der Ulmer Geschichte. Bereits um 5000 v. Chr. existiert ein jungsteinzeitliches Dorf bei Eggingen, in der Bronzezeit vereinigen sich auf dem Ulmer Gebiet 2 bedeutende Fernhandelsstraße: Die Hochsträß und die Albstraße. Etwa auf das Jahr 850 geht die Gründung der Königsplatz zurück, schnell gewinnt die junge Ansiedlung an Bedeutung.

In Ulm werden auch einige, für das gesamte Deutsche Reich maßgebliche Entscheidungen getroffen. So beschließt z. B. im Februar 1077 die deutsche Fürsten-Opposition in Ulm die Absetzung von Heinrich IV. als König, 3 Monate später zieht Heinrich in Ulm ein, um sich mit den Insignien seiner Macht zu zeigen. Bis in das 12. Jahrhundert wird Ulm von den Staufern zu einem ihrer Hauptorte gebaut. Dies zieht eine Katastrophe nach sich, denn während der Kriege zwischen den Staufern und Welfen vernichtet der Welfenherzog Heinrich der Stolze von Bayern 1131 Dörfer rings um die Pfalz. Diese lässt er im Jahr 1134 restlos zerstören. Dennoch geben die Staufer Ulm nicht verloren, Siedlung und Pfalz werden werden aufgebaut und mit einem Mauerring geschützt. Bei Kaiser Friedrich I. ist Ulm äußerst beliebt, welcher bis 1183 mindestens 7 große Hoftage in der Pfalz abhält (welche seit 1181 Stadt ist). Auch werden Handwerker und Kaufleute vom Königshof angezogen und es entwickelt sich bald eine Handelsmetropole.

Das 13. Jahrhundert steht im Zeichen des Untergangs der Staufer und bringt dem Reich heftige Thronkämpfe, Ulm bleibt weiter direkt dem Kaiser und König unterstellt. Nach und Nach entsteht eine bürgerschaftliche Selbstverwaltung mit Rat (zunächst nur von Patriziern besetzt) und Bürgermeistern. Doch die Unzufriedenheit der Bevölkerung im reichsstädtischen wächst und es herrschen teilweise bürgerkriegsartige Zustände, was Tote und Verletzte fordert. Erst 1245 kommt die Stadt zur Ruhe, indem man den Zünften die Mitwirkung am politischen Geschehen sowie die Mehrheit im Rat einräumt. Im Jahr 1376 schließen sich unter Ulmer Führung 14 schwäbische Reichsstädte zum Schwäbischen Städtebund zusammen, um ihre Unabhängigkeit zu verteidigen, dieser wird von Kaiser Karl IV. für rechtswidrig erklärt. Als Folge belagern kaiserliche Truppen die Stadt, welche jedoch erfolglos abziehen müssen. Die Belagerung machte den Ulmer Bürgern klar, dass die vor den Mauern der Stadt gelegene Pfarrkirche im Kriegsfall recht ungünstig stünde, da man dann nicht mehr zur Kirche gehen könnte. Somit wird am 30.06.1377 der Grundstein für das Ulmer Münster gelegt, die Stadt baut mit ihren ca. 10.000 Einwohnern eine gigantische Kathedrale, welche 20.000 Menschen Platz bietet, der Bau wird durch Spenden der Bürger ermöglicht.

In der Zwischenzeit weiten die Zünfte ihre beherrschende Rolle im Stadtstaat Ulm aus, deren gewachsene Bedeutung sich im Großen Schwörbrief von 1397 widerspiegelt. Neben dem bisherigen Rat wird ein "Großer Rat" gebildet, welcher 40 Mitglieder umfasst und in welchem die Zünfte über 30 Sitze verfügen, auch verlieren die Patrizier ihr aktives Wahlrecht für die Stadtregierung. Einen Höhepunkt an Macht und Reichtum bringt das 15. Jahrhundert für Ulm, Ulmer Barchent- und Leintücher werden in vielen bedeutenden Städten weltweit verkauft, auch ist die Freie Reichsstadt ein bedeutender Umschlagplatz für Holz, Eisen und Wein. Zeichen des Wohlstandes ist auch der Besitz der Stadt, neben den Städten Geislingen, Albeck und Leipheim gehören insgesamt 55 Dörfer zu Ulm.

Die Bürger von Ulm entscheiden um 1530 mit großer Mehrheit für den Übertritt zum Protestantismus, 1546 ist Ulm gezwungen, sich im Schmalkaldischen Krieg dem katholischen Kaiser zu unterwerfen. Durch den Krieg kommen hohe finanzielle Belastungen auf die Stadt zu und Ulm muss 257.000 Gulden aufbringen, was sich aufgrund der leeren Stadtkasse als Problem erweist. Ulm kann zwar einen Sonderfrieden erreichen, was den totalen Zusammenbruch vermeidet, welcher jedoch seinen Preis hat, die Reichsstadt muss eine Kriegsentschädigung von 100.000 Gulden entrichten. Auch hebt Kaiser Karl V. 1548 den Großen Schwörbrief auf, verbietet die Zünfte und setzt einen Rat mit patrizischer Mehrheit ein. Die Zünfte werden zwar 10 Jahre später wieder zugelassen, jedoch bleibt die Mehrheit der Patrizier in der Stadtregierung unangetastet.

Die Entdeckung Amerikas und des Seewegs nach Indien bringt wesentliche Veränderungen der europäischen Handelswege und Märkte, der politische Einfluss bleibt dagegen noch über 200 Jahre erhalten. Fast 5.000 Menschen fallen von 1634 - 1635 im Ulm der Pest zum Opfer, auch muss sich Ulm 1648 nach Ende des 30jährigen Krieges an der vom Reich zu zahlenden Kriegsentschädigung mit 120.000 Gulden beteiligen. Zu dieser Zeit ist die Stadtkasse bereits mit 3,5 Millionen Gulden belastet.

Nachdem sich Ulm wieder etwas erholt hatte, verwüstet 1688 ein französisches Heer das Territorium der Reichsstadt, 1702 nehmen Truppen Ulm im Handstreich, Die Stadt ist bis 1704 abwechseln von bayerischen und französischen Soldaten besetzt und muss diese 415.000 Ulmer Gulden bezahlen. Um 1770 steht die verarmte Stadt vor dem völligen Bankrott, es haben sich Schulden von 4 Millionen Gulden angesammelt. 1773 muss die Stadt die Herrschaft "Wain" für 500.000 Gulden verkaufen, danach kann die Verschuldung kaum mehr weiter abgebaut werden. Im 2. Koalitionskrieg von 1798 - 1801/02 besetzten die Österreicher die Stadt, danach kommen wieder die Franzosen und lassen die Festungsmauern niederreißen.

Im Jahr 1802 verliert Ulm seine Unabhängigkeit und kommt zum Kurfürstentum Bayern, Ulm wird Hauptstadt der Provinz Schwaben. 1810 wird Ulm durch einen Staatsvertrag zwischen Bayern und Württemberg zu einer königlich württembergischen Stadt, Grenze zu Bayern ist die Donau. Die Ulmer Gebiete jenseits des Flusses sind nun "Ausland" und die Stadt ist von ihrem Hinterland abgeschnitten. In der Folge sinkt die einst mächtige Reichsstadt zu einer Provinzstadt mit nur noch 12.000 Einwohnern herab, kehrt jedoch bald ins Rampenlicht zurück. Von 1842 - 1859 bauen bis zu 8.000 Arbeiter die gewaltige Bundesfestung mit 41 Festungswerken und einem 9 km langen Mauergürtel, was eine große wirtschaftliche Entwicklung nach sich zieht.

Auch ein zweites großes Bauvorhaben sorgt für Aufsehen, die Vollendung des Ulmer Münsters von 1844 - 1890 mit dem Ausbau des Hauptturms zum höchsten Kirchturm der Welt. 1913 zählt Ulm bereits 60.000 Einwohner (davon sind knapp 10.000 Soldaten). Nach dem 1. Weltkrieg bleibt es in der Stadt relativ ruhig, 1933 richten die Nazis im Fort Oberer Kuhberg ein KZ ein, das 1935 wieder aufgelöst wird. Während der Reichspogromnacht wird die Ulmer Synagoge am Weinhof beschädigt, der Brand richtete jedoch keinen großen Schaden an. Dennoch wurde wenige Tage später mit dem Abbruch des jüdischen Gotteshauses begonnen.

Während des 2. Weltkrieges wird Ulm Ende 1944 und Anfang 1945 gleich mehrfach bombardiert, der schwerste Angriff findet am 17.12.1944 statt. In dessen Folge sterben 707 Menschen, 613 werden verletzt und ca. 25.000 Menschen verlieren ihre Häuser. Nach Kriegsende ist die Innenstadt von Ulm zu 81 % zerstört. Von den ursprünglichen 12.756 Gebäuden blieben nur 1.763 unbeschädigt, insgesamt verloren fast 4.400 Ulmer Bürger während des Krieges ihr Leben.

Danach geht es mit der Stadt schnell wieder aufwärts, 1951 wird mit der Erschließung des Industriegebiets Donautal begonnen, 1955 eröffnet die Hochschule für Gestaltung am Oberen Kuhberg ihre Pforten, welche 1968 aber wieder schließen muss. 1960 beginnt die Ingenieurschule mit dem Unterricht, 1967 wird die Universität gegründet. Diese entwickeln sich zusammen mit der Fachhochschule zum Kern der Wissenschaftsstadt. Ein bedeutender Flächen- und Bevölkerungszuwachs geht auf Eingemeindungen in den Jahren 1971 - 1975 zurück, im Jahr 1980 wird Ulm durch Überschreiten der 100.000-Einwohner-Grenze zur Großstadt. Zu Beginn der 80er Jahre gerät Ulm in eine Wirtschaftskrise, welche Firmenzusammenbrüche und Entlassungen mit sich bringt. Ulm versucht verstärkt, ihre wirtschaftliche Monostruktur aufzubrechen. So entstehen neue Arbeitsplätze vor allem im Dienstleistungs- und Wissenschaftsbereich.

Auch in städtebauliche Hinsicht macht die Stadt einen großen Schritt nach vorn, gewonnen hat vor allem der Münsterplatz im Herzen von Ulm. Dort wurde im November 1993 das Stadthaus der Öffentlichkeit übergeben, welches in seiner Offenheit den liberalen Geist der ehemals freien Reichsstadt repräsentiert. 2004 feiert Ulm mehrere bedeutende Ereignisse, so seinen 1150. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung sowie den 125. Geburtstag von Albert Einstein, welcher am 14.03.1879 in der heutigen Bahnhofstraße geboren wurde. Ein weiteres Großereignis war der 95. Deutsche Katholikentag vom 16. - 20.06.2004 an welchem ca. 30.000 Gläubige teilnahmen.

Sehenswürdigkeiten:

Ulmer Münster
Dreifaltigkeitskirche
Pauluskirche
St.-Georgs-Kirche
Gänseturm
Metzgerturm
Ulmer Museum
Steinhaus
Kornhaus
Schwörhaus
Nikolauskapelle


x
Alle Franchise Definitionen

Gut informiert mit der richtigen Franchise Definition optimal starten.
Wähle deine Definition:

Mit dem richtigen Franchise Definition gut informiert sein.
© Franchise-Definition.de - ein Service der Nexodon GmbH