Yellowstone in Geographie,Vulkane,Nordamerika | lexolino.de

Yellowstone


Der Yellowstone ist ein so gen. "Supervulkan", der unter dem gleichnamigen Yellowstone Nationalpark im US-Bundesstaat Wyoming liegt. Der Vulkan befindet sich über einem geologischen "Hot Spot", einem stationären Punkt unter der Erdkruste, der sich besonders dicht unter der Erdoberfläche befindet. An diesem steigt durch Hitze verflüssigtes Gestein (Magma) aus dem Erdmantel auf, das bei der Bewegung in Richtung Erdoberfläche durch die harten Gesteinsschichten der Rocky Mountains aufgehalten wird.

Hierdurch entsteht eine stets wachsende unterirdische Kammer. Unter dem hohen Druck der sich dort aufstauenden Magmamassen hebt sich das darüber liegende Gestein. Dies führt schließlich zu Rissen im Oberflächengestein, durch die das unter hohem Druck entstehende Magma explosionsartig entweicht. Hingegen sinkt das Dach der Magmakammer ein und eine Caldera bleibt zurück. Staub, Asche und Gase werden hierdurch in die Atmosphäre geschleudert und verteilen sich rund um die Erde. Bis zu 2.000 meist schwache Erdbeben werden pro Jahr durch den Vulkanismus der Region ausgelöst.
 
Ausbrüche
Durch die sich darüber verschiebenden Kontinentalplatten zeigen sich über Jahrmillionen ablesbare Spuren der vulkanischen Tätigkeit. Dies ist im Falle des Yellowstone eine Kette von Calderen auf dem nordamerikanischen Kontinent. Die in etwa 8 km Tiefe liegende riesige Magmakammer des Vulkans erwärmt unterirdische Wasservorkommen, die zum Teil als Geysire an die Oberfläche treten.

Durch geologische Untersuchungen wurde aufgezeigt, dass der Yellowstone seit 17 Mio. Jahren aktiv ist, die 3 letzten größeren Ausbrüche fanden vor 2,1 Mio., 1,3 Mio. und 0,64 Mio. Jahren statt, dazwischen liegen kleinere Ausbrüche. Man vermutet daher, dass etwa alle 700.000 bis 900.000 Jahre ein großer Ausbruch stattfindet, die Schätzung ist jedoch unsicher.

Der letzte der 3 großen Ausbrüche zerstörte die Landschaft im Umkreis von 250 km und verdunkelte den Himmel weltweit für etwa 3 Jahre. In Europa sank die durchschnittliche Temperatur durch die niedrige Sonneneinstrahlung spürbar. Im Yellowstone-Gebiet hinterließ diese eine überlappende Gesamt-Caldera von 80 km Länge und 55 km Breite. Alleine die Caldera des letzten Ausbruchs ist etwa 40 km lang und 25 km breit, was ca. ein Viertel des gesamten Yellowstone-Nationalparks ausmacht. Der letzte Ausbruch schleuderte rund 1.000 km³ Material wie Steine und Asche in die Atmosphäre, die dabei entstandene Tuffstein-Formation wird Lava Tuff genannt. Heute bedecken Rhyolit- und Basalt-Steine im Yellowstone-Gebiet rund 340 km².

Der erste der 3 großen Ausbrüche vor ca. 2,1 Mio. Jahren war jedoch wesentlich stärker, bei dem eine Caldera von etwa 80 x 50 km entstand und es wurden rund 2.500 km³ Material ausgeworfen. Der zweite Ausbruch vor etwa 1,3 Mio. Jahren war der kleinste, bei dem nur 280 km³ Material ausgeworfen wurden.

Wegen des bisherigen Ausbruchszyklus und aufgrund geologischer Veränderungen, wie u. a. dem Anheben der Calderastruktur in den letzten Jahrzehnten, wird ein Ausbruch innerhalb der nächsten Jahrtausende erwartet. Beobachtungen vom März 2006 zufolge ändert sich seit dem Jahr 1995 das Muster der seismischen Aktivitäten. So berichtet das US Geological Survey von einer Anhebung des nördlichen Kraterrandes, während die Basis sich senkte. Diese gegenläufigen Bewegungen nahmen weiter zu, kamen im Jahr 2003 jedoch wieder fast vollständig zum Stillstand. Verursacht werden diese wahrscheinlich durch geschmolzenen Basalt, der in den unterirdischen Lavagängen strömt. Dies wurde in den 90er Jahren vermutlich verstärkt, weil ein Lava-Schub aus dem Reservoir im oberen Erdmantel in das Yellowstone-Vulkansystem floss. Vermutlich floss nur wenig Lava ab, weshalb sich der Druck und neue Gesteinsklüfte entstanden. Diese wiederum schufen eine bessere Verbindung zum tiefer liegenden Lava-Reservoir. Die Bewegungen bewirkten vermehrte geothermischen Aktivitäten in diesem Gebiet.

Wissenschaftlern zufolge haben solche Phasen immer wieder stattgefunden, bislang jedoch in der jüngeren Vergangenheit ohne Folgen. Sollte es zu einem Ausbruch kommen, entstehen an der Peripherie der Caldera Typischerweise mehrere Magmendurchbrüche, wogegen das Zentrum der Caldera einsinkt. Hierbei werden große Lava- und Staubmengen bis in oberste Schichten der Atmosphäre geschleudert. Dies führt dazu, dass ein Großteil von Nordamerika von einer Ascheschicht bedeckt werden würde. Auswirkung für die Erde wäre ein mehrere Jahre dauernder vulkanischer Winter. Der Yellowstone-Vulkan gilt zur Zeit als der größte mögliche Auslöser einer Naturkatastrophe.
 
Besonderheiten
Im Jahr 2005 ließ BBC unter dem Titel "Supervolcano" eine Mischung aus Dokudrama und fiktivem Katastrophenfilm drehen, der sich mit einem Ausbruch des Yellowstone beschäftigt.

Im Film wird der Yellowstone Nationalpark von einem schweren Erdbeben erschüttert, was für einen Wissenschaftler das erste Anzeichen dafür ist, dass die Explosion einer gewaltigen Magma-Kammer unmittelbar bevorsteht. Als die Katastrophe eintritt, verdunkelt eine riesige Aschewolke nicht nur Amerika, sondern verändert für lange Zeit Klima und Aussehen der Erde. Das Doku-Drama setzt wissenschaftliche Erkenntnisse in einer publikumswirksamen Form zu spannender Unterhaltung um. Die Spezialeffekte sowie dokumentarische Bezüge geben dem Film eine Dichte, die darüber hinwegsehen lässt, dass die Charaktere teilweise nur schablonenhaft entwickelt sind.


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