Dirigismus
Dirigismus (aus dem Französischen dirigisme, von diriger: „lenken“, „leiten“, „führen“) ist eine Wirtschaftspolitik, die auf eine starke staatliche Lenkung der Wirtschaft abzielt. Es handelt sich um eine Form der zentralen Planung, bei der der Staat regulierend in das Marktgeschehen eingreift.
Geschichte
Die Ursprünge des Dirigismus liegen vor allem in der französischen Wirtschaftspolitik der Nachkriegszeit, wo er als Mittel zum Wiederaufbau und zur Modernisierung der Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg galt. Der Begriff ist allerdings generell anwendbar auf jede Art von Wirtschaftssystem, in dem der Staat eine dominante Rolle spielt.
Merkmale
Kennzeichnend für den Dirigismus ist die staatliche Einflussnahme auf verschiedene Ebenen der Wirtschaft: - Festlegung von Produktionszielen - Preis- und Lohnkontrollen - Import- und Exportregulierungen - Subventionierung bestimmter Industrien - Direkte Beteiligung des Staates an Schlüsselunternehmen
Zielsetzungen
Die Ziele des Dirigismus können vielfältig sein, beinhalten jedoch meistens: - Erhöhung der wirtschaftlichen Effizienz - Sicherung der Vollbeschäftigung - Stabilisierung der Volkswirtschaft - Förderung strategischer Industriezweige
Kritik
Kritiker des Dirigismus argumentieren, dass eine zu intensive staatliche Einmischung die Effizienz des Marktes beeinträchtigt, zu einem Missbrauch staatlicher Macht führen und die Freiheit des Einzelnen einschränken kann.
Beispiele
Historische Beispiele für dirigistische Wirtschaftspolitik sind vor allem das Frankreich der Nachkriegszeit unter Charles de Gaulle und teilweise auch die Planwirtschaften sozialistischer Staaten wie die der ehemaligen Sowjetunion.