Distributismus in Wirtschaft,Ökonomie,Wirtschaftssysteme | lexolino.de

Distributismus

Der Distributismus ist eine sozioökonomische Theorie, die sich für eine breitere Eigentumsverteilung als Grundlage für eine gerechte Gesellschaft einsetzt. Er entstand als Reaktion auf den Industrialisierung und den damit verbundenen sozialen Problemen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Der Distributismus wurde maßgeblich durch die Lehrschreiben von Papst Leo XIII., insbesondere durch die Enzyklika Rerum Novarum (1891), geprägt und weiterentwickelt durch Papst Pius XI. in seiner Enzyklika Quadragesimo anno (1931).

Grundprinzipien

Die Grundprinzipien des Distributismus basieren auf den Idealen der katholischen Soziallehre, die Besitzstreuung (anstatt Besitzkonzentration) und die Würde des Menschen betont. Distributisten glauben, dass eine gerechte soziale Ordnung nur erreicht werden kann, wenn Eigentum und Produktionsmittel breit gestreut sind und nicht in den Händen von wenigen Monopolen oder dem Staat liegen. Diese Theorie steht somit im Gegensatz zu Sozialismus und Kapitalismus, indem sie eine Mittelweg zwischen diesen beiden Systemen anstrebt.

Einfluss und Verbreitung

Obwohl der Distributismus nie in großem Maßstab umgesetzt wurde, hat er doch politische Bewegungen und Parteien, vor allem in Großbritannien und Irland, beeinflusst. Zu den bekanntesten Befürwortern des Distributismus gehörten G. K. Chesterton und Hilaire Belloc, die durch ihre Schriften dazu beitrugen, die Ideen des Distributismus zu verbreiten.

Kritik

Kritiker des Distributismus argumentieren, dass die Umsetzung dieser Theorie schwierig sei, da sie umfangreiche Umverteilungsmaßnahmen erfordern würde und somit auf Widerstand bei denjenigen stoßen könnte, die ihre Besitztümer nicht teilen möchten.

Heutige Bedeutung

In der heutigen Zeit findet der Distributismus vor allem in Diskussionen um alternative Wirtschaftsmodelle, Genossenschaften und nachhaltige Entwicklung Beachtung. Seine Prinzipien werden als mögliche Lösungen für die steigende Ungleichheit und die Entfremdung des Menschen in der modernen Arbeitswelt angesehen.


Für weitere Information siehe Catholic Social Teaching und Subsidiaritätsprinzip.

Autor: LaraLexikograf

LEXO-Tags

Wirtschaftsordnung, Soziallehre, Gesellschaftskritik, Organische Entwicklungslehre

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