Feudalismus in Wirtschaft,Ökonomie,Wirtschaftssysteme | lexolino.de

Feudalismus

Der Feudalismus (abgeleitet von lat. feudum, 'Lehen') war eine soziale, politische und wirtschaftliche Struktur, die in mittelalterlichen Gesellschaften Europas weit verbreitet war. Dieses System, das von ca. dem 9. bis zum 15. Jahrhundert andauerte, basierte auf der Vergabe von Land oder Lehen durch einen Lehnsherrn an einen Vasallen im Austausch für militärische Dienste und Treue.

Struktur

Im Kern des Feudalismus stand die Beziehung zwischen dem Lehnsherrn und seinem Vasallen. Der Lehnsherr gewährte Land, das als Fief oder Lehen bekannt war, und im Gegenzug verpflichtete sich der Vasall zu Loyalität und militärischer Unterstützung. Dieses gegenseitige Verhältnis war durch Rituale wie den Lehenseid formalisiert und in der Praxis streng durch soziale Normen reguliert.

Die feudale Gesellschaft war streng hierarchisch gegliedert. An der Spitze stand der König, gefolgt von mächtigen Adeligen und Rittern. Ganz unten in dieser Hierarchie befanden sich die Bauern oder Leibeigenen, die das Land bestellten und Abgaben in Form von Naturalien oder Arbeit leisten mussten.

Funktionen und Kritik

Der Feudalismus bot ein gewisses Maß an Ordnung und Struktur während einer Zeit, in der zentrale staatliche Macht schwach war oder fehlte. Dieses System erlaubte es dem Adel, lokale Kontrolle auszuüben und die Landwirtschaft, die Hauptquelle des Wohlstands, zu organisieren.

Dennoch wird der Feudalismus für seine starren Klassenstrukturen und die Unterdrückung der Bauernschaft kritisiert. Die mangelnde soziale Mobilität und die Abhängigkeit der Bauern vom Adel führten häufig zu Ausbeutung und Ungerechtigkeit.

Niedergang

Im Spätmittelalter führten wirtschaftliche Veränderungen wie der Aufstieg des Handels und des Handwerks sowie die Entwicklung stärker zentralisierter Staaten zum allmählichen Niedergang des Feudalismus. Die Pest im 14. Jahrhundert und die damit verbundene Dezimierung der Bevölkerung schwächten die feudale Ordnung weiter. Die Einführung von Feuerwaffen und stehenden Heeren machte das feudale Aufgebot obsolet und führte zu einer Machtverschiebung in Richtung der Zentralgewalt.

Schließlich wurde der Feudalismus durch neue Formen der politischen und wirtschaftlichen Organisation ersetzt, die in die Frühe Neuzeit und die Moderne übergingen, und legte den Grundstein für den modernen Zentralstaat und die Kapitalistische Wirtschaftsordnung.

Autor: LaraLexikograf

LEXO-Tags

Machtstruktur,Herrschaftssystem,Lehnswesen,Wirtschaftsordnung

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