Freiwirtschaft

Die Freiwirtschaft ist eine wirtschaftliche und soziale Idee, die auf den Theorien des deutschen Unternehmers und sozialen Reformers Silvio Gesell basiert. Sie ist eine Form des Wirtschaftsliberalismus, die auf eine gerechtere Wirtschaftsordnung abzielt und sämtliche Formen von Monopolen sowie Zinsnahme ablehnt.

Geschichte

Die Ursprünge der Freiwirtschaft gehen auf das frühe 20. Jahrhundert zurück, wo Gesell seine wirtschaftlichen Theorien als Mittel gegen die damaligen wirtschaftlichen Probleme, wie Inflation und Arbeitslosigkeit, vorstellte. Er veröffentlichte sein Hauptwerk "Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld" im Jahr 1916, das die Grundprinzipien der Freiwirtschaft festlegte.

Kernideen

Die Freiwirtschaft beruht auf drei Säulen:

1. Freigeld: Eine Währung, die durch eine Umlaufsicherungsgebühr an Wert verliert, wenn sie nicht genutzt wird. Dies soll zu einer Beschleunigung des Geldumlaufs und zur Vermeidung von Hortung führen.

2. Freiland: Land sollte Gemeineigentum sein oder durch eine Art Bodenwertsteuer von privater Spekulation befreit werden, um soziale Ungerechtigkeit zu vermindern und die Nutzung des Bodens zu optimieren.

3. Freihandel: Unbeschränkter Handel zwischen den Nationen soll zu einem friedlichen und prosperierenden Miteinander führen.

Wirkung

Trotz ihres Einflusses auf einige experimentelle Währungen und lokalen Wirtschaftsreformbemühungen konnte sich die Freiwirtschaft nicht als dominantes Wirtschaftssystem durchsetzen. Keynesianische und neoliberale Wirtschaftsansätze blieben dominanter. Dennoch bleibt die Freiwirtschaft eine interessante Alternative und wird in Diskussionen zu Wirtschaftsreformen und alternativen Währungen thematisiert.

Literatur

• Silvio Gesell, "Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld", 1916

Siehe auch

• Alternative Währungen
• Soziale Gerechtigkeit
• Wirtschaftsreform