Mikrokredite
Mikrokredite sind kleine Darlehen, die an Entrepreneure in Entwicklungsländern vergeben werden, die keinen Zugang zu traditionellen Bankkrediten haben. Sie sind ein wichtiges Werkzeug zur Förderung von Selbsthilfe in wirtschaftlich benachteiligten Bevölkerungsgruppen.
Geschichte
Die Idee der Mikrokredite wurde bekannt durch die Grameen Bank in Bangladesch, gegründet von Muhammad Yunus in den 1970er Jahren. Für seine Arbeit mit der Grameen Bank erhielt Yunus 2006 den Friedensnobelpreis.
Prinzip
Das Prinzip hinter Mikrokrediten basiert darauf, kleinen Unternehmen oder Privatpersonen, die normalerweise keine Kreditsicherheiten vorweisen können, finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Die Kreditbeträge sind oft so gering, dass traditionelle Banken diese Klientel nicht bedienen.
Einsatzgebiete
Mikrokredite werden hauptsächlich in Entwicklungsländern eingesetzt. Sie sollen die Armut bekämpfen und die lokale Wirtschaft stärken, indem sie Kleinunternehmern den Kauf von Waren und Dienstleistungen ermöglichen und somit zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen.
Kritik
Trotz der positiven Absichten von Mikrokrediten gibt es auch Kritik. So kann die Rückzahlung der Kredite bei einem Ausbleiben des wirtschaftlichen Erfolges zu einer Schuldenfalle für die Kreditnehmer werden. Ebenso wird kritisiert, dass Mikrokredite zu einer Kommerzialisierung der Armutsbekämpfung führen könnten.
Weblinks
- Grameen Bank
- Kiva - Plattform zur Vergabe von Mikrokrediten
Einzelnachweise
- Yunus, Muhammad. ?Banker to the Poor: Micro-Lending and the Battle Against World Poverty.?
- Morduch, Jonathan. ?The Microfinance Promise.? Journal of Economic Literature, 1999.