Neoliberalismus in Wirtschaft,Ökonomie,Wirtschaftssysteme | lexolino.de

Neoliberalismus

Der Neoliberalismus ist eine wirtschafts- und gesellschaftspolitische Bewegung, die sich seit den 1930er-Jahren entwickelt hat. Ihr Ziel ist es, das klassische liberale Gedankengut unter Berücksichtigung der Erfahrungen aus den Wirtschaftskrisen der 1920er und 1930er Jahre neu zu formulieren. Kennzeichnend für den Neoliberalismus ist die Betonung des freien Marktes und privater Unternehmungen, bei gleichzeitiger Anerkennung der Notwendigkeit regulierender staatlicher Eingriffe, um Marktversagen zu vermeiden und die Wettbewerbsordnung zu erhalten.

Geschichte

Der Begriff "Neoliberalismus" wurde erstmals auf dem Colloque Walter Lippmann im Jahr 1938 in Paris verwendet. Die Vertreter des Neoliberalismus suchten nach einem "dritten Weg" zwischen dem reinen Laissez-faire-Kapitalismus und den planwirtschaftlichen Systemen des Sozialismus und Kommunismus. Zu den wichtigsten Theoretikern zählen Ökonomen wie Friedrich August von Hayek, Ludwig Erhard und Milton Friedman, die jeweils eigene Akzente innerhalb der neoliberalen Strömung setzten.

Grundprinzipien

Zentrale Prinzipien des Neoliberalismus sind:

  • Freiheit und Autonomie des Individuums
  • Der Staat soll Rahmenbedingungen setzen, die einen funktionsfähigen und fairen Markt garantieren
  • Schutz des Eigentums und Vertragsfreiheit
  • Freier Handel und offene Märkte
  • Rückkehr zu einer monetären Stabilität, unter anderem durch unabhängige Zentralbanken
  • Reduzierung staatlicher Interventionen und Subventionen
  • Deregulierung und Privatisierung öffentlicher Unternehmen

Kritik

Der Neoliberalismus wird sowohl von wirtschaftsliberaler als auch von sozialistischer Seite kritisiert. Kritiker werfen ihm vor, dass er zu sozialer Ungleichheit, einer Schwächung des Sozialstaats und einer zunehmenden Macht konsolidierung großer Unternehmen beitrage. Beispiele für kritische Situationen sind die Finanzkrise ab 2007, die als Folge einer zu starken Deregulierung des Finanzmarktes betrachtet wird oder die intensiven Debatten um die Umwelt- und Klimaauswirkungen eines ungezügelten Kapitalismus.

Nachwirken

Trotz weitreichender Kritik ist der Neoliberalismus bis heute ein bedeutender Einflussfaktor in der globalen Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik, insbesondere in Form von Institutionen wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF), der Weltbank und der Welthandelsorganisation (WTO). Verschiedene Wirtschaftskrisen haben jedoch zur Forderung nach einer neuen Ausgestaltung des wirtschaftspolitischen Rahmens geführt.

[IWF]: Internationaler Währungsfonds [WTO]: Welthandelsorganisation

Autor: WordHarbinger

LEXO-Tags

Wirtschaft, Marktliberalismus, Deregulierung, Globalisierung

 Edit


x
Alle Franchise
Gemacht für GRÜNDER und den Weg zur Selbstständigkeit!
Wähle dein Thema:
Mit dem richtigen Franchise Unternehmen einfach durchstarten.
© FranchiseCHECK.de - ein Service der Nexodon GmbH