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Wirtschaftspluralismus

  

Wirtschaftspluralismus

Wirtschaftspluralismus bezeichnet ein wirtschaftstheoretisches Konzept, welches die Koexistenz und gleichwertige Behandlung unterschiedlicher wirtschaftswissenschaftlicher Theorien und Methoden in Forschung und Lehre unterstützt. Es zielt darauf ab, eine Monokultur ökonomischen Denkens zu verhindern und einen offenen Diskurs über verschiedene Ansätze innerhalb der Wirtschaftswissenschaften zu fördern.

Geschichte

Der Begriff "Wirtschaftspluralismus" gewann insbesondere nach der globalen Finanzkrise 2007/2008 an Bedeutung, als Kritiker die vorherrschende Dominanz neoklassischer Ansätze in der wirtschaftswissenschaftlichen Ausbildung hinterfragten. Sie argumentierten, dass ein Mangel an theoretischer Vielfalt zu einer unzureichenden Vorbereitung auf die Krise beigetragen habe.

Konzeptionelle Grundlagen

Wirtschaftspluralismus beruht auf der Annahme, dass es keine allumfassende Theorie gibt, die alle wirtschaftlichen Phänomene erklären kann. Daher sollten verschiedene Perspektiven wie Keynesianismus, Marxismus, Institutionenökonomik und andere nebeneinander existieren und erforscht werden.

Anwendung

In der Lehre impliziert Wirtschaftspluralismus eine vielfältige Gestaltung von Lehrplänen, die Studierenden ein breites Verständnis ökonomischer Theorien und Methoden vermitteln. In der Forschung ermutigt es zur interdisziplinären Zusammenarbeit und zur Entwicklung neuer Ansätze, die traditionelle Grenzen überschreiten.

Kritik

Gegner des Wirtschaftspluralismus argumentieren, dass dieser zu einer Fragmentierung der Wirtschaftswissenschaften führen könne und die Suche nach einer einheitlichen Theorie erschwere. Sie befürchten zudem, dass unzureichend geprüfte Theorien in den Kanon aufgenommen werden könnten.

Bedeutung Heute

Die Forderung nach Wirtschaftspluralismus findet besonders bei Studierenden und einigen Wirtschaftswissenschaftlern Anklang, die eine demokratischere und realitätsnähere Wirtschaftswissenschaft fordern. Die Debatte um Wirtschaftspluralismus ist ein Zeichen für die sich wandelnde Natur der Wirtschaftswissenschaften und ihrer Rolle in Gesellschaft und Politik.

Siehe auch

Literatur

  • Hodgson, G. M. (2007). Economics in the Shadows of Darwin and Marx: Essays on Institutional and Evolutionary Themes. Cheltenham: Edward Elgar Publishing.
  • Mirowski, P. & Plehwe, D. (Hrsg.). (2009). The Road from Mont Pèlerin: The Making of the Neoliberal Thought Collective. Cambridge, MA: Harvard University Press.

Weblinks

Autor: PeterChronicle

LEXO-Tags

Wirtschaft, Pluralismus, Wettbewerb, Vielfalt

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